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Lösung zu "Links ist wo der Daumen rechts ist"
Scarlett stellt fest, dass sich die Türe, durch die sie gekommen ist, nicht mehr öffnen lässt. Sie ist in einem Keller gefangen. Es gibt einen Notausgang, doch vor diesem befindet sich ein Gitter.
Geht man weiter nach links, so sieht man mehrere nummerierte Türen hinter dem Gitter. Eine Aussparung im Gitter lässt aber einen Zugang zu den Türen 1 und 2. Man kann nun eine der beiden Türen öffnen und den Raum dahinter betreten, dieser ist aber leer - so wie auch die Räume hinter den anderen Türen.
Bei der Aussparung im Gitter befinden sich jeweils links und rechts ein Griff. Mit diesem kann das Gitter verschoben werden. Schiebt man also das Gitter so weit nach rechts, dass die Aussparung über dem Ausgang ist, so hat man das Rätsel gelöst und Scarlett kann den muffigen Keller verlassen.
Das Gitter kann nicht weiter nach links verschoben werden, es steht an der linken Seite an. Wenn man es aber versucht nach rechts zu schieben, so blockiert der Riegel der ersten Türe das Gitter. Also öffnet man Türe Nr. 1 und schon lässt sich das Gitter weiter nach rechts verschieben. Will man es aber noch weiter nach rechts schieben, so blockiert der Riegel der Türe 2 das Gitter.
Man erkennt das Problem: Die Aussparung kann nur so weit nach rechts geschoben werden, bis der Riegel einer Türe das Gitter blockiert. Um also bis zum Ausgang zu gelangen, müssen alle fünf Türen geöffnet werden.
Also munter ans Werk! Türe Nr. 2 öffnen: Fehlanzeige! Die Türe Nr. 1 blockiert die Türe Nr. 2. Dies gilt auch für alle weiteren Türen: Ist die Türe links davon geöffnet, so lässt sich die entsprechende Türe nicht öffnen oder schließen.
Zusammengefasst: Um das Gitter zu verschieben, muss eine Türe geöffnet sein. Um die Türe rechts davon zu öffnen, muss sie aber geschlossen sein! Gibt es also überhaupt eine Lösung? Natürlich, sonst wäre dieses Rätsel sinnlos!
Die Lösung gestaltet sich aber reichlich kompliziert. In der folgenden Tabelle steht "0" für eine geschlossene Türe und "1" für eine geöffnete. Das Verschieben des Gitters ist hier nicht angeführt, es ergibt sich logisch: Um eine Türe zu öffnen oder zu schließen, muss diese in der Aussparung des Gitters sein.
Die Züge ergeben sich wie folgt:
Zug | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
---|---|---|---|---|---|
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
2 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 |
3 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 |
4 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 |
5 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 |
6 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 |
7 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 |
8 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 |
9 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 |
10 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 |
11 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 |
12 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 |
13 | 1 | 1 | 0 | 0 | 1 |
14 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 |
15 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 |
16 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 |
17 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 |
18 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 |
19 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 |
20 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 |
21 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Man benötigt also 21 Züge (das Verschieben des Gitters nicht mitgerechnet).
Hintergrund
Der Binärcode, der sich so ergibt, ist eng verwandt mit dem Gray-Code. Wie auch beim Gray-Code kann sich immer nur eine Stelle von einer Zeile auf die nächste ändern. In diesem Fall kann man in einem Zug nur eine Türe öffnen oder schließen. Logisch: Scarlett ist alleine und kann nur eine Türe zu einer Zeit bedienen. Das Problem wird mit jeder Türe doppelt so komplex, die Schwierigkeit steigt also exponentiell mit jeder Türe.
Dieses Rätsel ist eng verwandt mit den "Chinesischen Ringen" und diesem Puzzle.